Herren verpassen Aufstieg in Niederrheinliga, Damen stürmen in die Bezirksliga
Der Tennisgott hatte es mit den Barmer Herren am Wochenende nicht gut gemeint. Auch die Herren 60 scheiterten dramatisch.
Dafür haben die 30er und 50er ihre Endspiele um den Aufstieg erreicht.
Einen Schritt weiter sind die Damen, die einen Spieltag vor Schluss schon feiern können.
Die 1. Herren um Kapitän Nils Braselmann gelangten zu einer bitteren Erkenntnis am vergangenen Samstag. Manchmal können die eigenen verpflichteten Spieler auch „zu gut“ sein. Da Jeroen Camfferman, Boy Vergeer, Glenn Smits und Stefan Weeda allesamt mit ihren Teams in den Niederlanden das Halbfinal-Wochenende der nationalen Meisterschaften erreichten, konnte keiner der Akteure für den BTC aufschlagen. Camfferman spielte dort übrigens gegen die Nummer 139 der Welt, Thiemo de Bakker, und verlor nur knapp mit 4:6 3:6. So mussten die Barmer auf die ersten vier Spieler der Meldeliste verzichten. Auch die beiden Österreicher Niklas Scheucher und Christopher Prutsch konnten nicht aushelfen, da sie in der österreichischen Bundesliga auf Punktejagd gingen. Des Weiteren verzichteten die Barmer Entscheidungsträger darauf, Hilfe von den Herren 30 oder Herren 50 anzufordern, da die beiden Teams selbst schwere Spiele zu absolvieren hatten und man diese nicht schwächen wollte, ohne eine Garantie zu haben, mit den Spielern eine bessere Chance auf den Sieg gegen den Düsseldorfer Sport-Club 1899 zu haben. Daher gingen die Herren mit dem Niederländer Paul Moggré, dem Franzosen Marc Auradou, Niklas Niederprüm und den Eigengewächsen Jonas Poswiat, Louis Menze und Franz Leiber als krasser Außenseiter in die Partie. Wie befürchtet blieben die BTCler in dieser Formation ohne Chance, zumal die Düsseldorfer mit ihrer stärksten Aufstellung in diesem Jahr spielten. Paul Moggré (0:6 2:6) und Niklas Niederprüm (0:6 0:6) waren gegen Tennisprofis aus den Niederlanden und Finnland hoffnungslos unterlegen. Jonas Poswiat (1:6 2:6), Louis Menze (3:6 0:6) und Franz Leiber (1:6 2:6) sammelten je drei Spiele. Marc Auradou wehrte fünf Matchbälle im zweiten Satz ab, verspielte aber eine 4:0-Führung im Champions-Tie-Break, um letztlich doch mit 2:6 7:6 7:10 zu verlieren. Auf das Spielen der bedeutungslosen Doppel wurde verzichtet. In der Topaufstellung hätten die Barmer Herren sicherlich den Aufstieg an diesem Tag feiern können. Schlussendlich lässt sich jedoch festhalten: Es ist viel schwieriger, das beste Team immer auf den Platz zu bringen, als das beste Team zu haben. Gegen den Aufsteiger, den Viersener Tennis u. Hockey Club 1896, gewannen die Herren am ersten Spieltag übrigens mit 8:1. Aber auch der verpasste Aufstieg hat etwas Gutes. So können sich die jungen Barmer Talente noch ein Jahr länger in der 1. Verbandsliga (im Winter und Sommer) entwickeln. In den nächsten Jahren soll das Ziel Niederrheinliga dann verwirklicht werden.
Die Jungspunde der dritten Herren bewiesen in der Bezirksklasse D besonders in den Doppeln ihre Klasse. Gegen den Tennisverein Blau-Weiß Wülfrath konnte nur Sebastian Bovenkamp sensationell sein Einzel mit 6:4 7:5 gewinnen. Sein Bruder Nicolas (6:3 2:6 8:10) schrammte knapp am Sieg vorbei. Max Erfurt (1:6 0:6), Richard Erfurt (0:6 3:6), Debütant Fabian Röttger (1:6 1:6) und Finn Schmersal (0:6 1:6) zahlten Lehrgeld. Unbeeindruckt vom 1:5 nach den Einzeln glänzten die Barmer Youngster in den Doppeln. Den Erfurt-Brüdern gelang ein 6:2 4:6 11:9-Coup im zweiten Doppel. S. Bovenkamp / Röttger spielten beim 6:2 6:4 stark auf und Garbe / N. Bovenkamp hatten beim 6:3 6:1 keine Probleme im ersten Doppel. Am Ende hieß es somit 4:5 aus Barmer Sicht. In zwei Wochen steht das nächste Saisonspiel beim TSV Schwarz-Weiss Radevormwald an.
Gegen den TC Blau-Weiß Remscheid haben die Herren 30 die vorletzte große Hürde zum Aufstieg in die Verbandsliga genommen. Markus Wesel (6:4 6:4), Sascha Devant (6:1 6:0) und Milos Jovanovic (6:2 6:4) fuhren die Punkte an den ersten drei Positionen ein. Der Schlüssel zum späteren Sieg dürfte der hauchdünne Erfolg von Marc Spindler gewesen sein, der seinen Gegner mit 6:2 3:6 11:9 niederrang. Andreas Stachely (2:6 6:7) und Phillip Sehlbach (2:6 1:6) fanden keine Mittel gegen ihre Kontrahenten. Im Doppel gaben Jovanovic / Stachely dem Rest der Mannschaft keine Möglichkeit, nervös zu werden, da sie in Rekordzeit mit 6:1 6:1 den entscheidenden fünften Punkt einfuhren. Die Remscheider betrieben mit den Siegen in den Doppeln gegen Wesel / Devant (6:7 2:6) und Sehlbach / Spindler (2:6 2:6) nur noch Ergebniskosmetik. Allerdings hätten die Barmer jeden zusätzlichen Matchpunkt Vorsprung gerne mitgenommen ins Saisonfinale gegen Tennis und Breitensport Bergisch Born. Nun dürfen sich die 30er nur eine 4:5-Niederlage leisten gegen den Tabellenzweiten. Bei einem 3:6, 2:7, 1:8 oder 0:9 wäre Bergisch Born aufgestiegen. Ganz klares Ziel ist es aber, die Partie am 22. Juni um 14:00 Uhr zu Hause zu gewinnen und den Aufstieg in die Verbandsliga einzutüten.
Die zweite Vertretung der Herren 30 kam in der Bezirksklasse A am dritten Spieltag gegen Weiss-Blau Bemberg zu ihrem ersten Saisonsieg. Diesen mussten sich die Mannen von Mannschaftsführer Christian Sanden hart verdienen. Christian Berndt, Felix Gerlich (beide 6:2 6:0) und Felix Bräutigam (6:2 6:4) gewannen recht mühelos. Genauso deutlich waren allerdings die Niederlagen ihrer Kameraden Pascal Seesemann (1:6 2:6), Patrick Sturm und Andreas Rüger (beide 1:6 1:6) in den anderen Einzeln. Berndt / Gerlich (7:5 6:1) siegten im ersten Doppel, während Stefan Lechtenböhmer und Pascal Seesemann (2:6 4:6) im zweiten Doppel den Kürzeren zogen. Beim Stand von 4:4 sollte also das dritte Doppel über Sieg und Niederlage entscheiden. Hier bewiesen Felix Bräutigam und Benjamin Rüger (7:5 7:5) Nerven aus Stahl. Auch am nächsten Sonntag stehen die Chancen auf einen Sieg hoch, da es gegen den Tabellenletzten TC Rot-Weiß Ohligs OTV 88 geht.
Gegen den Tabellenführer Club Gold-Weiss Wuppertal 1920 war für die Herren 30 3 nichts zu holen. Manuel Ziehe, Johannes Greef (beide 1:6 0:6), Christian Sanden, Eckhard Kuznik (beide 2:6 0:6) und Christian Schmitz (2:6 3:6) kassierten klare Niederlagen. Andreas Rüger (5:7 0:6) kratzte an einem Satzgewinn, verspielte aber eine 5:1-Führung und gewann fortan kein Spiel mehr. Im Doppel hätten Johannes Greef und Alexander Brocksieper (1:6 7:5 6:10) fast gepunktet. Rüger / Kuznik (0:6 0:6) und Schmitz / Neldner (1:6 1:6) hatten zwar Spaß, aber weniger Möglichkeiten, ihre Partien erfolgreich zu gestalten. Gegen den Tabellenzweiten Postsportverein Velbert stellt sich am nächsten Sonntagmorgen die nächste schwere Aufgabe für die dritten 30er.
Nicht viel Gegenwehr konnten die Herren 40 beim Heimspiel in der 2. Verbandsliga gegen den TuS Treudeutsch 07 Lank bieten. Einzig Trainer-Legende Edward Topham bot seinem Gegner die Stirn und gewann nach tollem Kampf mit 6:3 6:7 10:6 an Position eins. André Bovenkamp (1:6 1:6), Präsident Florian Sänger (0:6 2:6), Hans-Georg Walter (1:6 1:6), Tobias Schmidbauer (2:6 1:6) und Axel Röth (2:6 4:6) waren hauptsächlich damit beschäftigt, Bälle zu sammeln. Die Doppel wurden ohne Spiel mit 2:1 für Tredeutsch Lank gewertet, so dass am Ende eine 2:7-Niederlage für die 40er zu Buche stand. Am 29. Juni kommt es beim Tennisclub Waldhof Bottrop nun zu einem echten Endspiel um den Klassenerhalt. Der Verlierer der Partie steigt ab, der Sieger spielt auch 2020 in der 2. Verbandsliga.
Am anderen Ende der Tabelle halten sich derweil die Herren 50 in der Niederrheinliga auf. Beim TK Rot-Weiss Kempen 1950 stellten die Barmer die Weichen früh auf Sieg durch die souveränen Erfolge von Stefan Schwerter (6:0 6:2), Martin Browarzik (6:2 7:6), Christoph Odendahl (6:0 6:2) und Achim Palmen (6:3 6:0). Christopher Gansczyk (3:6 0:6) fand nie richtig in die Partie. Axel Kurz (6:7 6:1 11:13) lieferte sich mit seinem Gegner einen wahren Tenniskrimi und musste sich trotz deutlich mehr gewonnenen Punkten und Spielen geschlagen geben. Den 4:2-Vorsprung münzten Kurz / Palmen (6:2 6:3) und Odendahl / Brüninghaus in einen 6:3-Endstand um. Gansczyk / Schwerter (6:7 4:6) spielten das erste Doppel. Am 29. Juni steigt nun das schon seit Wochen mit Spannung erwartete Aufstiegsduell gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen TC Moers 08 um 14:00 Uhr an der Hohenzollernstraße. Der Sieger darf 2020 in der Regionalliga starten.
Trotz Bestbesetzung haben die Herren 60 überraschend den Gruppensieg in der Bezirksliga gegen den zuvor noch sieglosen Solinger Tennis-Club 1902 verpasst. Dadurch ist der Traum vom Aufstieg in die Verbandsliga geplatzt. Wilfried Rammelmann (3:6 4:6), Joachim Nourney (3:6 5:7), Rainer Bocks (6:7 6:2 3:10) und Bernd Niedergethmann (3:6 5:7) nutzten in engen Matches ihre Chancen nicht. Thomas Rehage siegte hochverdient 6:3 6:1. Martin Wagner behielt beim 7:6 1:6 11:9 die Nerven. Nun galt es, den 2:4-Rückstand in den Doppeln noch zu drehen. Das Duo Rammelmann / Nourney (6:2 6:3) machte kurzen Prozess. Thomas Rehage und Friedrich Figge setzten sich in drei Sätzen mit 6:7 6:2 10:7 durch. Martin Wagner und Klaus-Peter Heurich haderten nach ihrer 6:4 2:6 8:10-Niederlage noch lange mit dem Tennisgott. Die 4:5-Niederlage bedeutet in der Endabrechnung den zweiten Tabellenplatz in der Bezirksliga mit drei Siegen und einer Niederlage. Es fehlten nur drei Matchpunkte zum ersten Platz. Insgesamt können die 60er aber auf eine tolle Saison zurückblicken.
Ein versöhnlicher Saisonabschluss gelang den Herren 70 am letzten Dienstag mit einem 5:1-Heimerfolg gegen den Tennis-Sport-Club Hilden 2. Wilfried Rammelmann (6:1 6:1), Jo Eisenberg (7:5 6:2) und Werner Haupt (6:4 6:4) fuhren die Einzelsiege für Barmen ein. Hans-Jürgen Deutz (6:7 1:6) ging nach starkem ersten Satz die Puste aus. Im Doppel brillierte die Paarung Rammelmann / Eisenberg (6:2 6:1). Das Duo Deutz / Haupt kämpfte sich sensationell zu einem 5:7 7:5 10:6-Sieg. Mit einer ausgeglichenen Bilanz von zwei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen belegen die 70er den vierten Platz in der Endtabelle der Bezirksklasse A.
Nach ihrem phänomenalen 9:0-Kantersieg gegen den bislang noch ungeschlagenen Tabellenzweiten Tennis Club Ford Wülfrath werden die Damen nächstes Jahr in der Bezirksliga aufschlagen. Die kräftige Unterstützung aus der Damen 30 machte sich bezahlt. Angela Schwerter (6:4 6:0), Ina Odendahl (6:0 6:2) und Daniela Dinslage (6:2 6:0) lehrten ihren jungen Konkurrentinnen das Fürchten. Hannah Rehage-Bräutigam (6:0 6:1), Lorena Kuharic (6:4 6:4) und Lina Schwerter (6:3 6:1) stellten auf 6:0 nach den Einzeln. Im Doppel kamen mit Maike Bocks, Lena Jovanovic und Pia Bocks drei neue Kräfte zum Einsatz. Rehage-Bräutigam / Bocks (6:4 6:4), Mutter und Tochter Schwerter (6:2 6:2) und Jovanovic / Bocks (7:6 6:2) ließen auch hier nichts anbrennen. Durch das 9:0 können die Damen nun sogar das letzte Saisonspiel beim Wiescheider Tennisclub Langenfeld am 23. Juni 0:9 verlieren und wären trotzdem aufgestiegen.
Klar auf Aufstiegskurs befinden sich ebenfalls die Damen 30, die auch im zweiten Saisonspiel kein einziges Match abgaben. Den 30erinnen vom TC Blau-Weiß Leichlingen gelang noch nicht einmal ein Satzgewinn. Angela Schwerter (7:5 6:0), Ina Odendahl, Daniela Dinslage, Iris Bovenkamp (alle 6:3 6:0), Nina Zöller und Martina Sturm (beide 6:1 6:2) nahmen ihren Gegnerinnen den Spaß am Tennis. Genauso deutlich blieb es in den Doppeln, die Schwerter / Odendahl (6:1 6:3), Dinslage / Zöller (6:1 6:0) und Bocks / Nestler (6:1 6:2) für Barmen holten. Zum ersten Heimspiel der Saison laden die Damen 30 am kommenden Samstag den Tennis Club Ford Wülfrath ein.
Eine 8:1-Klatsche in der Bezirksklasse B setzte es für die Damen 40 beim Spitzenreiter TC Hilden. Maria Leiber (4:6 1:6), Fiona Fischer (0:6 2:6), Andrea Gabriele Vogt (6:7 3:6), Alexandra Bayer-Sandern (1:6 3:6), Angelika Drees (1:6 1:6) und Cilla Caecllie Julia Peddinghaus (4:6 5:7) gingen mal knapp und mal weniger knapp als zweite Siegerinnen vom Platz. Leiber / Bayer-Sanden (1:6 0:6) und Fischer / Vogt (1:6 6:3 6:10) unterlagen auch im Doppel. Helga Brinkmann und Angelika Buchholz (6:2 6:1) sorgten mit ihrem Sieg noch für den Ehrenpunkt. Am 22. Juni bestreiten die 40erinnen ihre nächste Partie beim Solinger Tennis-Club 1902.